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Die Marokkanische Atlantikküste ist kein spektakuläres Segelrevier und die meisten Yachten fahren von Gibraltar direkt auf die Kanaren. Wenn die wüssten, was sie hier alles verpassen. Gerade mal etwa 15 Yachten stehen zur Zeit in der wunderschönen Marina von Tanger, mit Blick auf die weisse Stadt. Vom Service, welcher uns hier von stets freundlichen Menschen geboten wird, konnten wir bisher nur träumen.
Wir schlendern stundenlang durch die Medina (Altstadt) von Tanger. Rauf und runter und immer gibt es etwas Neues zu sehen. Es ist ein Ort der Gegensätze. Lange lässt es sich verweilen vor herrlich duftenden Gewürzständen, oder Imbissbuden. Weniger lange in den Gassen, wo die Hühner gleich vor Ort geschlachtet werden und die Schafsköpfe einem von der Vitrine aus fast noch zuzwinkern.
Die Farbenpracht von Teppichen, Gewändern, Stoffen, Bändern, Tüchern, üppig beladenen Verkaufsständen und fröhlichen, meist lachenden Gesichtern, lässt einem zuweilen vergessen, dass die Menschen hier oft sehr arm sind und von der Hand in den Mund leben. Oder wo gibt es das bei uns, dass dir jemand vor Glück über einen geschenkten Apfel die Hand küsst.
Mangels Wind in die richtige Richtung, ihr wisst schon, beschlossen wir vor ein paar Tagen mit dem Zug nach Fès in den Nordosten des Landes zu reisen. Auch in der Kulturhauptstadt wanderten wir stundenlang durch die Medina und besuchten die berühmte Leder Gerberei "Chouara". Auf vollbepackten Eseln wird das Rohleder, Tierhäute vom Kamel, Rind, Schaf und Ziege, durch die engen Gassen bis zur Gerberei gebracht. Mit Händen und Füssen wird das Leder in grosse Bottiche gedrückt, weichgemacht und dann eingefärbt.
Der Geruch, der einem in die Nase steigt ist ebenso unvergesslich, wie der Anblick der jungen Männern, die hier Schwerstarbeit leisten.
Gewohnt haben wir mitten in der Medina, in einer kleinen privaten Pension. Zu später Stunde gab es auf der Terrasse mit Blick über die Altstadt, ein von zwei Frauen in der winziges Küche zubereitetes, herrliches Abendessen.
Nach 2 Tagen und Nächten sind wir nun zurück auf dem Schiff in Tanger. Übervoll sind unsere Sinne und die Vorstellung einige Tage durch die Wellen zu segeln, ist auch nicht die schlechteste. Ja ihr habt richtig gehört. Es gibt Wind aus der richtigen Richtung und wir segeln weiter in den Süden. Rabat, die Königsstadt ist unser nächstes Ziel. Ma'a s-salamah.
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Kommentar von Pia |
So schön!!! Nicht nur Segeln, nein auch Landgänge können so bereichernd sein????