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Endlich habe ich meinen Schatz wieder! Wir waren noch nie sooooo lange getrennt.
Einige Nachrichten, die mich in den letzten Tagen erreicht haben beinhalteten die Frage, ob ich jetzt schon zurück sei im Paradies. Oder ob wir Tahiti gar schon hinter uns gelassen hätten, um ins nächste Paradies zu segeln, oder wann ich denn vor hätte wieder aus dem Paradies zu berichten. Kein Mensch fragte mich, ob ich die paradiesische Schweiz, meine traumhafte Heimatstadt Zürich oder das idyllische Möhlin schon verlassen hätte. Diese Fragen verleiteten mich einmal nachzuschlagen, was denn Paradies eigentlich bedeutet.
Ursprünglich stammt das Wort aus dem Altpersischen ; “pairidaeza” was so viel wie umzäunter Garten bedeutet. Hm, das erscheint mir zu schmucklos und hat nun gar nichts mit meiner Vorstellung zu tun. In religiösen Kontexten, wie im Christentum, Islam und Judentum, so ergeben meine Recherchen, wird das Paradies oft als Ort des ewigen Lebens beschrieben, ein Garten der Seligkeit, in dem vollkommene Harmonie zwischen Mensch und Schöpfung herrscht. Es ist der ideale Ort, frei von Leiden, Sorgen und Tod. So möchte ich es allerdings auch nicht sehen, denn dann könnte ich ja nie mehr aus dem Paradies berichten und das wäre auch sehr schade. Ich beschließe deshalb meine eigene Bedeutung zu erschaffen und die lautet wie folgt.
Mein Paradies ist dort, wo Menschen sind mit denen ich eine Verbindung spüre. Ein Ort an dem ich mich weiter entwickeln kann und dafür genug Zeit habe. Mein Paradies verändert sich und ist einmal da und einmal dort, aber immer ein sicherer Ort an dem ich mich geborgen fühle. In meinem persönlichen Paradies kann ich meiner Arbeit die mich nährt nachgehen und mich weiterbilden und gleichzeitig habe ich genügend Raum für Musse und Nichtstun. Es gibt gutes Essen in meinem Paradies, Unterhaltung, inspirierende Bücher und gute Musik. Ja und in letzter Zeit sind dort häufig weiße Strände, türkisblaues Wasser, fremde und spannende Kulturen und eine farbenfrohe Unterwasserwelt. Und Du? Hast du auch eine Vorstellung von deinem Paradies?
Ralph (rechts) hatte auch ohne mich viel Spass. Gut so!
Ich war fünf Wochen in der Schweiz, habe meine jährlichen Arbeiten gemacht, viele meiner lieben Freunde getroffen, schöne Gespräche genossen zu oft gut gegessen und viel zu wenig geschlafen. Ich war in der Oper, im Theater und sogar einige Tage im geliebten bella Italia. Es war eine intensive und schöne, bereichernde Zeit. Garten Eden war es aber trotzdem nicht, denn die Zeit war viel zu kurz, Ralph musste ich auf dem Schiff zurücklassen, da kein sinnvoller Platz für die Lille Venn aufzutreiben war und ich konnte nicht alle meine Lieben sehen. Ich glaube ja, dass wir unser Paradies selber erschaffen müssen und deshalb wird wohl unser nächster Aufenthalt in der Schweiz deutlich länger ausfallen.
Zusammensein mit Familie und FreundInnen macht mich immer glücklich
Inzwischen bin ich schon einen Moment zurück in Tahiti bei meinem Schatz, den ich sehr vermisst habe. Unser Alltag ist geprägt von den Vorbereitungen für mehrere Monate Leben ohne nennenswerte Zivilisation. Wir werden in Kürze zurück in die Tuamotu segeln und von Atoll zu Atoll bis zu den Gambier Inseln hüpfen. Dort möchten wir einige Wochen verweilen. Wir schleppen also seit Tagen Unmengen von Esswaren, Milchpulver, mindestens eine Tonne Chrömli (Kekse für Ralph), Müesli, WC Papier, aber auch Diesel und Dinghi Benzin an Bord. Auch die Verlängerung von meinem Visum hat einige Zeit und Nerven in Anspruch genommen. Um diesen Prozess nicht als Schikane zu betrachten musste ich sehr tief in meine Toleranz Schublade greifen. Aber schliesslich hat nun alles geklappt und wir sind startbereit für die Reise zu den Tuamotu.
Ich werde nun wieder regelmässig über unsere weitere Reise berichten und die Bilder werden, das kann ich heute schon sagen, bestimmt die eine oder andere Sehnsucht wecken. Wenn du möchtest kannst du hier meinen Blog abonnieren, dann bekommst du bei jedem neuen Eintrag eine Mail. Bis bald wieder von Bord der Lille Venn!
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Kommentar von Catherine |
Liebe Barbara und lieber Ralph
So schön, wieder etwas zu lesen von dir! Ich schreibe dir dann noch privat, und überlege mir was ich vom Paradies halte! Für mich ist es jedenfalls das Kiental, wo ich seit 50 Jahren ein Ferienchalet habe. Ich pflege es wie ein Paradiesgarten, empfinde die Natur und den Blick auf die Blüemlisalp heilsam und kann durchatmen. Oft bin ich alleine dort, aber habe auch Besuch. So versuche ich mich ständig im Gleichgewicht zwischen Bezogen sein und für mich sein zu bewegen. So geht es mir auch mit der Arbeit. Wichtig für paradiesähnliche Glückszustände sind mir genug Regeneration und das Gefühl von Lust auf die Begegnungen und Tätigkeiten bei meiner Arbeit. Und dies erfüllt sich, Gott sei Dank, an dieser Stelle gut!
Sicher fühle ich mich heute, nach schon einem Jahr Alkfrei, auch richtig viel freier als die letzten 40 Jahre mit regelmässigem Alkkonsum. Richtig gut unterstützt dabei fühle ich mich durch Nathalie Stübens Internetprogramme & Podcasts. Danke dir für den Tipp liebe Barbara!
Bewegung & Berührung ist auch ein Paradies für mich. Shiatsu, Tanzgruppe im Fitness... Und auch, belastende Beziehungen verändern zu können.
So habe ich jetzt wieder Träume, bin neugierig und wirklich oft glücklich.
Liebe Grüsse an euch Zwei und weiter Gute Reise!
Kommentar von Christina |
wie immer so ein schöner und auch kluger Kommentar ... Alles Liebe meine liebe Freundin!!!