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Kaum hat der ebenso äußerst freundliche Zollbeamte die Lille Venn verlassen, gehen wir auf Entdeckungstour. Es ist unfassbar eindrücklich, wie sehr sich nach dieser doch kurzen Reise alles verändert hat: die Sprache, die Mentalität und die Gepflogenheiten. Abgesehen von der Herkunft der Menschen, die auch hier von den Maoris abstammen, ist einfach alles anders als in Französisch-Polynesien.
Entdeckt wurde Aitutaki 1789 von Captain William Bligh auf seiner Reise mit der Bounty. Im Zweiten Weltkrieg markierten amerikanische Truppen zwei Wasserlandeplätze in der Lagune. Nach dem Krieg wurde Aitutaki so zu einem wichtigen Zwischenstopp auf der Korallenroute der Flugboote zwischen Neuseeland und Tahiti. Heute leben hier rund 1700 Menschen.
Wir sehen nur wenige Autos, dafür umso mehr Scooter in allen Farben. Die kann man mieten – das wussten wir schon aus dem Blog der Lupina. Schon eine halbe Stunde später düsen wir um die Insel, vorbei an aufgeräumten Gärten mit englischem Rasen und winkenden Menschen, die allesamt ein Lächeln auf den Lippen tragen.
Sorry Mami, aber Helme gibt es hier keine …
Wir fühlen uns krass jung und unbeschwert, lassen uns den Wind um die Ohren blasen, kehren in ein schönes Gartenlokal ein und essen Eis am Straßenrand. Wir fahren auf den höchsten Berg der Insel (124 Meter) und genießen den Ausblick auf die Lagune.
Was für ein Glück, dass wir wegen des Wetters hier einen Zwischenstopp einlegen mussten. Und nun könnte es eigentlich leicht und locker weitergehen. Leinen los und auf zu Tag fünf unserer Reise nach Fidschi. Aber leider nein. Ein stürmisches Tief zieht in unsere Richtung, mit Windstärken von 10 bis 12 Beaufort. Ralph beobachtet das Wetter schon seit Tagen und tüftelt an verschiedenen möglichen Szenarien. Anfangs sah es ganz übel aus. Bei Winden bis zu 60 Knoten hätten wir nicht hierbleiben können. Damals favorisierten wir den Plan, nach Norden auszuweichen. Mit der Zeit hat sich die Lage jedoch etwas entspannt, das Auge des Tiefs scheint etwas südlich von uns vorbeizuziehen, und wir werden wohl hier bleiben.
Das geht aber nicht einfach so, denn die Windrichtung wird sich ändern. Zurzeit liegen 15 Schiffe im kleinen Hafenbecken, und es gilt nun, gemeinsam alle Boote mit ihren Landleinen so zu verlegen, dass nach der Änderung der Windrichtung möglichst viel Kraft von den Ankern aufgenommen werden kann. Die Stimmung unter den Seglern ist leicht angespannt, aber gut und für einmal gilt das Sprichwort: “wenn alle am selben Strick ziehen, kommt es gut” wortwörtlich! Wir sind daher zuversichtlich, dass wir die starken Winde hier gut geschützt abwettern können.
Ach ja, wir wollten ja nach Fidschi segeln. Das sind auch nur noch lächerliche 2400 Kilometer. Machen wir noch. Nur wann, das ist hier die Frage. Im Süden folgt bereits das nächste Tiefdruckgebiet und im Norden wechseln sich die Wettervorhersagen zwischen stürmischen Ostwinden und Flaute ab. Heute Morgen habe ich in einem Status gelesen: "Wenn du nicht weißt, wohin du gehst, landest du woanders." Das hat mich irgendwie angesprochen.
Noch ist alles ruhig, und wir tun, was wir gerne tun: Wir spielen, knüpfen neue Kontakte, düsen über die Insel und gehen schön essen. Die Ruhe vor dem Sturm.
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Kommentar von Pia&Köbi |
Liebe Lille Venn“s. es freut uns zu lesen, dass es euch da gefällt und wir drücken die Daumen, dass das Tief gar nicht erst zu euch rauf kommt.
Kommentar von Muecke |
Liebe LillevVenn’s,
Stayed cool - was mehr kann man wünschen☘️????
Kommentar von Hans Graber |
Ich liebe das Bild mit dir auf dem Scooter. Du siehst richtig toll aus Barbara.
Herzliche Grüsse Hans