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Ich weiß nicht, ob sich genügend Superlativen in meinem Wortschatz befinden, um die ersten Tage auf den Marquesas zu beschreiben. Viele Segler FreundInnen, die schon letztes Jahr in Französisch Polynesien angelandet sind berichteten uns, dass es unbeschreiblich schön sei. Schöner, als alles was sie zuvor gesehen hätten. Das konnte ich nie so richtig glauben, denn wir haben doch schon so viel schönes gesehen. Waren in den Bahamas, den San Blas Inseln, dem Kolumbianischen Regenwald, und dem Las Perlas Archipel, um nur einige Highlights unserer bisherigen Reise aufzuzählen. Aber das hier ist nun wirklich nicht mehr zu überbieten. Diese Farben! Wie ein Gemälde. Kein Wunder verbrachte Paul Gaugin seine letzten beiden Lebensjahre auf Hiva Oa.
Nach dem einklarieren segeln wir ein paar Meilen nach Tahuata. Es ist die kleinste bewohnte Insel der Marquesas und die Landschaft ist atemberaubend. Wir ankern vor einem weissen Sandstrand, über den Bergen hängen Regenwolken und über der Lille Venn ist der Himmel stahlblau. Als die Sonne untergeht schimmern Himmel und Wasser in glitzernden Lila und Violett Tönen. Bezaubernd!
Am nächsten Morgen früh um kurz vor sieben trampelt jemand auf die Lille Venn und ruft. „Aufstehen die Mantas sind hier!“ Es ist unser Freund Jeroen von der My Motu. Wir sind noch müde und trolen etwas widerspenstig aus den Federn und in die Badehosen. Aber dann schwimmen wir mit riesigen Mantas. Sie tanzen durchs Wasser, machen Loopings und lassen sich kein bisschen stören durch die schnorchelnden Menschenkinder die vom Anblick der eleganten Tiere nicht genug bekommen können.
Natürlich findet dieser unglaubliche Tanz nicht zur Ergötzung der Segler statt, sondern er dient der Nahrungsaufnahme. Mantarochen filtern ihre Nahrung durch ein System, das als Filtrationsfütterung bekannt ist. Sie schwimmen mit weit geöffnetem Maul durch das Wasser und lassen es hineinströmen. Im Inneren ihres Mauls haben sie spezielle Kiemenrechen, die als Filter fungieren. Die Rochen fangen Plankton und kleine Fische auf, während das Wasser wieder hinausströmt. Was für ein unvergessliches Schauspiel. Unser sonst eher ruhige Freund Willy ist nicht übertrieben, fast ausgeflippt. Schwimmen mit Mantarochen befand sich offensichtlich auf seiner Bucketlist!
Die Abende verbringen wir mit der Crew der My Motu und der Easy One und geniessen unbeschwertes Zusammensein, den Austausch über unsere Passage und die gemeinsame Freude darüber, dass wir es bis hierher geschafft haben. Vorgestern kam der Schweizer Einhandsegler Alex bei uns vorbei, um zu berichten, dass der lokale Beizlibesitzer Jimmy ein traditionelles Essen zubereitet, so sich genügend SeglerInnen zusammenfinden. Klaro. Da sind die Lille Venn‘s mit von der Partie. Mhhhh! Es gab in Kokosmilch eingelegten rohen Thunfisch, frittierte Brotfrucht und von Jimmy kürzlich erlegtes Wald Säuli. Köstlich war das alles und die Stimmung ausgelassen.
Auf dem Verdauungsspaziergang durch das idyllische Dörfchen Vaitahu, Willy und ich marschierten den anderen beiden voraus, entdecken wir einen Paradies Garten mit Blumen, Banenstauden und Pampelmuse Bäumen. Fragen kostet nichts. Zwei Damen sitzen auf der gedeckten Veranda und zeigen sich sehr erfreut über den ungewohnten Besuch. Schwups sitzen wir am grossen Tisch und halten mit den beiden Frauen ein Schwätzchen. In einem Pflegebett, ebenso auf der Terasse stehend, liegt die hochbetagte Mutter der beiden und im Nu erfahren wir, dass Marie-Josephine und ihre Schwester aus dem fernen Tahiti hergekommen sind, um ihr Mutter zu pflegen. Eine berührende und herzerwärmende Begegnung. Ah ja bevor wir uns nach einiger Zeit verabschieden fragen wir, ob wir ein paar Bananen kaufen dürfen. Geradezu Empörung löste diese Frage aus. Kaufen? Kommt gar nicht in Frage. Schenken wollen sie uns was wir brauchen. Was für eine bezaubernde Gastfreundschaft. Ralph und Fritz kommen gerade rechtzeitig um ihre Rücksäcke zu füllen und reich beschenkt und total erfüllt machen wir uns durch den Regen, zurück zu unserem Dinghi. Ja es gibt ihn den perfekten Tag. Das war einer davon.
Heute nun segeln wir weiter zur Insel Ua-Pou. Wir möchten, dass Willy und Fritz möglichst viel sehen von den Marquesas Inseln, bevor wir gegen Ende nächster Woche weiter ziehen zu den Tuamotus. Und wir, werden Anfangs 2025 auf unserer 2. Runde wieder hier vorbeikommen. Diese Aussichten sind einfach phänomenal!
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Kommentar von Mücke |
Pures Glück ☘️
Kommentar von Biggs |
How glorious! I can feel your adoration for this place and it's people.
Kommentar von Monika |
Liebe Barbara und Crew - so viele einfach tolle Erlebnisse! Danke für den wunderbaren Bericht!
Herzliche Grüsse auf die Lille Venn, Moni und Frank
Kommentar von Renate u. Franco |
Hallo Zusammen,
Herzlichen Glückwunsch, so toll was ihr alles erlebt habt und super seit ihr gut angekommen. Du schreibst immer so toll liebe Barbara, und die Bilder sind einfach super! Ralph bekommt sein Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht hat man das Gefühl :-) euch weiterhin viele tolle Begegnungen und Eindrücke liebe Grüsse Renate und Franco