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Wir segeln in einer Nachtfahrt nach Raroia. Wieder ist es gewittrig und sagen wir mal, eher unsympathisch, allerdings spektakulär anzuschauen. Solange es noch hell ist und man die Wolkentürme im Weg rumstehen sieht fühlt es sich nach mehr Kontrolle an. Später müssen wir die Gewitter auf dem Radar beobachten. Dieses Mal gelingt es uns gut die grösseren Zellen zu umsegeln und wir kriegen nur einen heftigen Regenschauer ab. Ich mag es nicht besonders nur eine Nacht unterwegs zu sein. Viel besser gefällt mir die Langfahrt, wenn man sich nach einigen Tagen und Nächten so richtig auf dem Ozean eingeschaukelt hat. Das werden wir schon sehr bald wieder erleben, aber davon mehr beim nächsten Mal.
Um vier Uhr morgens ist Raroia bereits in Sicht. Wir bergen das Großsegel und mit einem Fitzelchen Genua schleichen wir nun voran, um beim ersten Tageslicht am Passeingang anzukommen. Raroia ist eine bewohnte Insel mit einem kleinen, aufgeräumten Ort. Das Atoll ist bekannt durch die Strandung von Thor Heyerdahl im Jahre 1947. Da brach der norwegische Forscher mit fünf Begleitern auf einem selbstgebauten Floß aus Balsaholz von Peru aus in See. Sein Ziel war es zu beweisen, dass Polynesien von Südamerika aus besiedelt worden sein könnte. Ohne Segel oder Motor ließ sich die Kon-Tiki nur von Wind und Strömungen treiben.
Nach 101 Tagen und 7.000 Kilometern über den Pazifik strandete das Floß am 7. August 1947 auf einem Riff des Raroia-Atolls. Die Crew blieb unverletzt und wurde später von den Einheimischen freundlich empfangen. Diese verrückte Reise machte Heyerdahl weltberühmt und auch wenn seine Theorie umstritten bleibt, war die Expedition ein Meilenstein der experimentellen Archäologie und ein Symbol für Forschergeist und Entdeckerdrang. Bis heute erinnert ein Denkmal auf Raroia an die legendäre Strandung.
Das Floss von Thor Heyerdahl Foto Wikipedia
Ich verlinke euch hier eine Fotogalerie von Geo mit ein paar tollen Bildern!
https://www.geo.de/natur/naturwunder-erde/kon-tiki_30067784-30164238.html
Wir nutzen die Zeit in Raraoia für einige Arbeiten, Spaziergänge am Strand, Standup Paddel Touren, der Planung unserer weiteren Reise und natürlich einem Besuch des weltberühmten Twin Palms Yachtclubs. Dieser besteht eben aus 2 Palmen, einer Hängematte und vielen Souvenirs von Seglern. Es versteht sich von selbst, dass auch wir von der Lille Venn eine Erinnerung an unseren Besuch da lassen.
In wenigen Tagen wird auf unserem Buddy Boat die Ankunft von Aagje gefeiert. Sie war vier Monate in Holland um zu arbeiten, während Jeroen und Rajesh, wie ihr wisst, auf der My Motu zurück blieben, Das ist auch für uns ein Freudentag! Und noch eine freudige Nachricht erreicht uns die Tage. Wiebke und Ralf von der Flora haben ihren Besuch in Fakarava verabschiedet und sich entschieden den mühsamen Weg in die völlig verkehrte Richtung in Kauf zu nehmen, um sich uns noch einmal für paar Wochen anzuschliessen. Bald werden wir also grosses Wiedersehen feiern und wieder in der Gruppe unterwegs sein. Mit soviel Vorfreude im Herzen ist die erneute gewittrige Nachtfahrt zurück nach Makemo nur noch eine Kleinigkeit.
Damit beginnen wir unsere Abschiedstour. Zusammen mit unseren lieb gewonnen SeglerfreundInnen wollen wir die nächsten Wochen noch einmal unsere Highligts dieses fantastischen Archipels besuchen. Noch einmal schwimmen in Tahanea, tauchen mit den Haien in Fakarava und schnorcheln im fantastischen Korallengarten in Toau. Und die eine oder andere kleine Party wird garantiert nicht fehlen. Aber davon beim nächsten Mal. Bis bald wieder an Bord der Lille Venn.
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Kommentar von Mücke |
Liebe Lille Venns,
weiter so gutes Gelingen :-)
Mücke