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Das erste Wiedersehen! Aagje ist zurück auf der My Motu. Zusammen mit Theresa und Joe von der Freefall bereiten wir ihr auf Makemo einen herzlichen Empfang. Wir verweilen noch einmal ein paar Tage im grossen Atoll, welches sich von seiner schönsten Seite zeigt. Einkaufen geht auch ganz gut, obwohl das Versorgungsschiff wegen eines Feiertages nicht erscheint. Ein Flugzeug bringt einige Frische Lebensmittel und wir kaufen was wir kriegen. Kennt ihr das Gefühl, dass ein halbwegs grüner und schon etwas lampiger Stangensellerie so etwas wie Glücksgefühle auslösen kann?

Wir sind nun bereit, das Wetter passt, wir machen uns auf nach Tahanea. Dummerweise finden wir die 12 Knoten vorhergesagten Wind beim besten Willen nirgendwo und motoren die ganze Strecke. Mit dem letzten Tageslicht fällt der Anker am Pass. Am nächsten Tag kommt die Flora und wir segeln gemeinsam zu „unserem“ Plätzchen, jenem mit dem weltschönsten Swimmingpool. Nun sind wir wieder vereint. Es fühlt sich grossartig an und muss, wen wunderts, gefeiert werden.

Für so lange Zeit in einer Gruppe unterwegs zu sein ist nicht unbedingt üblich. Es braucht Flexibilität, Offenheit und Respekt. Es gilt die Balance zu finden zwischen Gemeinschaft und Individualität der einzelnen Crews. Wir finden es gelingt uns hervorragend und wir geniessen die vielen gemeinsamen Aktivitäten.

Der Schwimmclub ist mein grösstes Vergnügen. Jeden Morgen um 10.00 Uhr sammelt Jeroen „seine“ Schwimmerinnen auf den verschiedenen Schiffen ein und wir düsen zum Strand. Im glasklaren türkisen Wasser schwimmen wir einen guten Kilometer, streng überwacht von meiner Fitnessuhr. Danach schnappen wir Hüte und Sonnenbrillen, halten ein Wasserkränzchen und plaudern über Gott und die Welt.

Der Schwimmclub unterwegs! Drohnenbilder Ralf Gerking SV Flora

Jedes Mal, wenn wir so im Wasser stehen denke ich, lieber Gott lass es mich bitte nie vergessen!

Ralf und Ralph stehen, wann immer der Wind es zulässt auf ihren Foils. Und auch Wiebke traut sich! Das finden wir richtig cool und freuen uns schon beim nächsten Mal die Flora’s beim Paar Foilen zu bewundern! Abends laden wir uns ab und zu gegenseitig zum Essen ein, spielen in verschiedenen Formationen Brändi Dog und am Montag treffen wir uns alle zusammen auf einem der Katamarane zum Pot luck. Es ist eine unbeschwerte Zeit voller Freundschaft, Austausch, Leichtigkeit und Spass. Nur manchmal meldet sich eine leise Stimme in  mir, dass wir schon in gut zwei Wochen auf dem Weg nach Tahiti sein werden. Dann grummelt es im Magen. Ich nehme mir aber vor dieses Mal den Abschied leicht zu nehmen und schiebe die Gedanken wieder beiseite.

Sieht schon sehr gut aus Wiebke!

Von Tahanea können wir uns nur schwer lösen, aber wir haben ja eben einen Zeitplan. Dann allerdings kündigt sich ein kurzes, ruhiges Wetterfenster an. Ideal zum tauchen und wir segeln in einem Tagesschlag nach Fakarava Süd. Bei perfekten Bedingungen erleben wir zwei phänomenal schöne Tauchgänge, driften mit den Haien durch den Channel und ich darf noch mal verliebte Blicke mit meinen Lieblingen, den Napoleonfischen tauschen.

Ralph hat aus unseren Eindrücken seinen ersten Film geschnitten, den ich euch an dieser Stelle verlinke:

Video Tauchen mit den Haien

Das Wetter verscheucht uns alsbald vom Süden und unsere Kühlschränke sind gähnend leer. Im Norden Fakaravas kommt das Versorgungsschiff und wir segeln die 30 Seemeilen nach Rotoava. Hier wartet Ralphs Abschieds Highlight. Gleich zwei Mal taucht er begleitet von Ralf, Theresa und Joe und unter der Leitung eines Guides den Nordpass mit seinem anspruchsvollen Alibaba Channel. Tagelang kriegt Ralph das Strahlen nicht mehr aus seinem Gesicht.

Ja und jetzt? Es wartet das letzte Atoll auf uns. Toau mit seinen zauberhaften Bommies zum schnorcheln. Noch einmal alles blau, noch einmal Gruppenschwimmen, Brändi Dog spielen und gemütliche Abende zu viert, zu sechst und alle zusammen. Aber das Wetterfenster ist da und der Abschied naht. Dieses Mal nehme ich es leicht habe ich mir vorgenommen. „Es hilft ja nichts“ würde Ralf von der Flora an dieser Stelle sagen. Ja und wir werden uns auf jeden Fall wiedersehen. Wir sind Freunde geworden und werden uns mit 85 Jahren immer noch treffen und Geschichten erzählen. Von Haien, vom Foilen, spannenden Passeinfahrten, rasanten Drift Tauchgängen, farbenfrohen Riesenkrabben und wir werden Brändi Dog spielen. Und dann gewinnen wir Ralf. In Serie!! Aber davor sehen wir uns alle wieder. In Fiji oder Neuseeland, zur Not in Hamburg der Schweiz oder Portugal.

Auf Wiedersehen Flora und Freefall. Zusammen mit My Motu geht für uns nun auf die Weiterreise nach Tahiti und dann gegen Westen. Ähhm dass mit dem Leichtnehmen ging so was von total in die Hose. Nichts hat geholfen!!!