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In einem Schlag nach Cagliari
430 Meilen, 4 Tage und 3 Nächte sind wir gesegelt, bis wir am letzten Donnerstag gegen Abend in der Bucht vor Pula auf Sardinien, den Anker fallen liessen. Es war unser bisher längster Schlag und mit der einen oder anderen Unsicherheit verbunden. Ich hatte Angst mich ins Bett zu legen und Ralph alleine zu lassen. Fürchterliche Fantasien beschäftigen mich. Die Vorstellung, dass ich nach eingen Stunden schlafen an Deck komme und Ralph nicht mehr da ist, liess mich wach bleiben.
Wir konnten uns darauf einigen, dass derjenige der Wache hat, grundsätzlich im Cockpit bleibt. Für kleine Handgriffe ausserhalb, zieht er die Rettungsweste an und klinkt sich ein. Für grössere Aktionen und natürlich für alle Manöver, wird der Schlafende geweckt und kommt dazu. Mit dieser Abmachung konnte ich mich schliesslich entspannen.
So haben wir die lange Strecke gut bewältigt. Ich musste Ralph mehrmals wecken. Einmal war es ein Gewitter, das Ralph's Schlaf störte. Auf dem Radar konnte ich sehen, dass sich etwas zusammenbraute und verspürte das Bedürfnis abzuhauen. Das taten wir dann auch. Nach der Halse (Richtungsänderung mit dem Heck durch den Wind), trennten sich unsere Wege und von weitweg, haben Blitze durchaus etwas faszinierendes....
Wie immer, wenn wir unterwegs sind, hatten wir etwas mehr Wind als uns lieb war und so mussten wir beide unsere Ruhepausen einmal unterbrechen, um die Segel zu reffen. Dies würden wir ein nächstes Mal etwas anders gestalten.
Wir haben uns vorgenommen, lieber in einem Manöver die Segelfläche etwas mehr zu verkleinern, auch wenn wir danach langsamer unterwegs sind. So könnten wir die Übungen halbieren. Besser organisieren müssen wir auch die Mahlzeiten. Wir brauchen eindeutig mehr Fast Food, denn Kochen bei 5 Meter hohen Wellen und 25 Knoten Wind ist eine echte Herausforderung.
Unser Fazit dieser Reise ist auf jeden Fall durchwegs positiv und wir würden jederzeit wieder zu zweit längere Strecken segeln. Auf jeden Fall ist das Gefühl anzukommen grandios. In der Bucht den Anker fallen lassen und ins Bett liegen ist nie der Art herrlich, wie nach solch einer Erfahrung.