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Und dann war alles ein bisschen anders
von Barbara Bader
(Kommentare: 0)

Der letzte Satz vom vorherigen Eintrag " so jedenfalls ist unser Plan" erscheint mir im Rückblick wie eine Vorahnung. Natürlich wissen wir als Segler, dass wir der Natur untergeordnet sind und dass nicht immer alles nach unseren Wünschen läuft. Dennoch fühlen wir uns mit den heutigen Möglichkeiten der Wettervorhersagen recht komfortabel. Auch für diesen Schlag haben wir uns seriös vorbereitet, mittels "Squid" einem hervorragenden Wetterprogramm, den lokalen Voraussagen und einem Blick bei Méteo France, waren wir unserer Strategie sicher. Höchstens  25 Knoten Wind, hinter der Front abnehmend und eine Welle von maximal 3.5 Meter. Das ist für uns gut zu schaffen. 

Und dann war alles anders. Ein klitzekleiner Hinweis haben wir übersehen, denn plötzlich drehte der Wind für kurze Zeit von Nord auf Ost. Das verwirrte uns. Allerdings haben wir dieses Zeichen nicht als Warnung interpretiert. Lange Rede kurzer Sinn. Das Sturmtief hat sich kurzfristig, ohne uns vorher zu fragen, für einen anderen Weg entschieden und wir gerieten mitten ins Auge eines schweren Sturmes. 

Nach dem Windreher haben wir die Genua, das zu der Zeit einzige ausgerollte Segel, eingeholt und fuhren unter Motor. Der Wind wurde immer stärker. 25 Knoten, 30 Knoten,  40 Knoten, 50 Knoten. Die Welle immer höher, wir wissen nicht wie hoch. 5 Meter, 6 Meter, keine Ahnung. 

Als auf dem Plotter eine Windstärke von 57.3 Knoten angezeigt wurde, da gab es schon diesen Moment wo wir dachten, hoffentlich geht das nicht mehr lange so weiter. Über eine Stunde fuhren wir mit 50 und mehr und mehrere Stunden mit 40 Knoten. Glücklicherweise hatten wir schon vorher eingeplant gut Raum zum Land zu schaffen, damit wir bei stark auffrischendem Wind Richtung Küste fahren konnten, und somit die Kraft von hinten schiebt, was weniger schwierig zu handhaben ist. So brausten wir im Maximum, ohne Segel und ohne Motor, zwischen 7 und 12.5 Knoten die Wellen hinab.   

 

Ralph stand wie eine Eins, stoisch und angeleint am Steuerstand, überwachte Autopilot und Geschwindigkeit und achtete darauf, dass nichts aus dem Ruder läuft. Ich habe mich derweil vorbereitet, um im Notfall per Funk einen Hilferuf absetzen zu können und versuchte im Schiffsinneren das Chaos zu verhindern. Alle paar Minuten hepte ich zu Ralph hoch. "Häsch alles im Griff, überläbemer das?". Immer kam Daumen hoch und "keis Problem Schatz, mer überläbeds locker". Das reichte mir, um zurück auf meine Position zu gehen.

Als nach einer gefühlten Ewigkeit der Wind endlich nachliess, setzten wir die Genua, natürlich nur in Taschentuchgrösse und rauschten Richtung Süden. Porto war schon lange keine Option mehr und eine Zeitlang war es uns ziemlich egal, wohin wir gerade fahren. Wir kontrollierten die Instrumente und versuchten uns von der Seekrankheit zu erholen, denn trotz allem ging der schwere Seegang nicht spurlos an uns vorbei. 

Als wir wieder klar denken konnten, entschieden wir uns, den Hafen von Nazaré anzusteuern und ich konnte uns via Handy anmelden. Das war ein gutes Gefühl. Der Gedanke, in 12 Stunden ist es vorbei, war paradiesisch. 

Ja und wenn ihr dies lest, dann denkt ihr vielleicht, wir seien nun völlig am Ende in Nazaré angekommen. Stimmt. Aber nur Physisch. Ansonsten geht es uns sehr gut. Es war eine ausserordentliche Erfahrung. Unser Schiff hat die Situation hervorragend gemeistert. Lille Venn stampfte und knallte stetig und sicher durch alle Wellenberge, der Autopilot steuerte, als ob er nichts anderes kennt, durch den ganzen Sturm und wir erreichten, ohne weiter Schaden zu nehmen, den Hafen von Nazaré, wo wir sehr freundlich empfangen wurden. 

Wir haben im Kopf ein solches Ereignis schon öfter durchgespielt und versucht herauszufinden was man dann tut und wie das Schiff wohl damit umgehen würde. Und natürlich gehofft, dass so etwas nie passiert. Es ist halt immer eine Art dunkle Wolke im Kopf. Das ist jetzt völlig anders. Wir wissen: Es geht. Und wir wissen, dass wir ein astreines Team sind. 

Und zum Schluss noch eine kleine Anekdote, vorallem für die Segler unter euch. In der Hafeneinfahrt von Nazaré haben wir einen Fender verloren und Ralph fuhr als Schlussbouquet arschkalt ein Mann über Bord Manöver und ich musste angeleint und auf dem Bauch liegend, den Fender aus dem Hafenbecken fischen. Kostet schliessich einiges, so ein Teil ...

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