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Am 12. März reiste Mari zurück nach Norwegen. Wir verbrachten fünf herrliche Wochen zusammen und verscheuchen die Traurigkeit des Abschieds, mit den Gedanken an diese wunderbare und unvergessliche Zeit. Mari hat uns berührt und bewegt, wir haben viel gelacht, hatten schöne Gespräche und Zeit, unsere Beziehung zu vertiefen. Tusen takk for alt kjaere Mari.
Bereits auf der Reise nach Martinique haben wir mehr als sonst die News verfolgt und waren zu jederzeit über die strube Entwicklung des Corona Virus im Bilde. Nach einer Zeit mit vielen Gästen an Bord, waren unsere Nahrungsmittel aufgebraucht und wir mussten unsere Lille Venn in Martinique neu verproviantieren. Im Carrefour in Fort de France wunderten wir uns über halbleere Gestelle, denn von Hamsterkäufen und dergleichen war bis dato nichts zu hören. Ansonsten war alles unauffällig hier in Martinique und ich genoss ein paar gemütliche Restaurantbesuche und freute mich über kochfreie Zeit.
Die Restriktionen kamen zum guten Glück erst vor wenigen Tagen auf der Insel an. Nachdem auch hier die ersten infizierten Menschen von einem Kreuzfahrtschiff geborgen wurden, beschloss die Französische Regierung, dass für die Überseedepartemente die gleichen Regeln einzuhalten sind. Wir hatten ja ein der artiges Glück. Unfassbar. Wir waren die ganzen letzten Wochen immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Kaum auszudenken, wenn dieser Virus 2 Monate vorher die Welt erreicht hätte. Was hätten wir wohl gemacht, wenn wir nach der Atlantiküberquerung, völlig ausgeschossen und mit kaputtem Wassermacher nicht hätten einreisen können? Nun durften wir schon an einigen schönen Plätzen verweilen und unsere Freunde konnten rechtzeitig vor der Schliessung der Grenzen wieder heim zu ihren Lieben reisen. Auch, dass wir hier im europäischen Martinique sind, ist ein gutes Gefühl. Wirklich, wir sind Glückskinder!
Da sitzen wir nun ganz mausbein alleine in einer traumhaft schönen Bucht im Süden von Martinique. Keine Party- oder Charterboote sind mehr zu sehen und heute morgen wurde der Strand von der Polizei geräumt. Ein Helikopter fliegt 2 Mal täglich tief über unsere Köpfe hinweg. Wir dachten schon, wir bekämen auch noch Besuch von der Police Nationale. Das Boot mit den Beamten fuhr allerdings lediglich nahe an uns vorbei und die Besatzung winkte uns grinsend zu.
Ja, nun sind wir wohl in der luxuriösesten Quarantäne der Welt gestrandet und unsere einzige Sorge gilt unseren Lieben zu Hause und all denjenigen, deren Existenz durch diese Krise bedroht wird. Wir werden hier bleiben, solange wie es nötig ist und unsere Vorräte reichen. Weiterreisen werden wir nicht, da auch für Segler Einreisebeschränkungen, oder Verbote gelten. Viele Marinas sind geschlossen. So steht die Welt nun auch für uns still und vor einer halben Stunde sprang weit draussen ein grosser Wal mehrfach aus dem Wasser. Ob er wohl die Ruhe feiert?
Wir geniessen derweil die Zweisamkeit, schnorcheln, kajaken, lesen, werkeln und hoffen, dass diese Krise ohne allzu viele Opfer vorbeigeht. Oder am Ende sogar auch etwas Gutes bringt. Wenn nicht direkt für die Menschheit, dann vielleicht für unsere Erde auf der wir leben.
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Kommentar von Dominic |
Auf der anderen Seite des Planeten sieht es nicht viel anders aus. Unser Boot liegt am Steg und wir schauen aufs Wasser und verlassen das Haus nicht... Proviant ist genug da. Geniesst es in der Karibik - bis Ihr nach "Down Under" kommt, hat sich der Virus verdrückt... Hoffen wir alles erholt sich möglichst bald wieder. Ach ja - herzliche Gratulation zur Atlantiküberquerung!! Wir sind schon froh, wenn wir es heil auf eine Insel an der Küste schaffen.... Dominic