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Wir haben abgedreht und segeln in Rauschefahrt in Richtung Süden. Bevor wir die Wolkenbänder die über uns durchziehen nutzen konnten um guten Wind zu bekommen, mussten wir einige Stunden motoren.

Morgen am späteren Abend werden wir, so der Plan, den Äquator überqueren, um auf der Südhalbkugel weiterzusegeln. Ich stelle mir vor, dass wir schon von weitem die Linie erspähen und dann gilt es nur noch das Tor zu finden, um Einlass zu bitten und schwupps befinden wir uns in der südlichen Hemisphäre. In der Realität ist es allerdings so, dass wir lediglich auf unseren Instrumenten erkennen können, dass es nun soweit ist, denn dort steht dann die Position: 0°00,000‘ N. That’s it! Wie unromantisch!

Auf der südlichen Hemisphäre steht die Sonne durch den Tag im Norden. Der Grund dafür ist der Winkel, mit der die Sonne auf die Südhalbkugel trifft. Der ist anders, da unsere Erde schief steht. Alles klar???

Leider werde ich vergebens ins Waschbecken starren und warten, bis das ablaufende Wasser auf die andere Seite dreht. Die Coriolis Kraft, die die Drehrichtung von Wasserstrudeln beeinflusst, ist zu schwach, um im kleinen Maßstab meines Waschbeckens eine Rolle zu spielen. Schade eigentlich.

Die Stimmung an Bord ist nach wie vor hervorragend. Ob wir allerdings eine wilde Äquatorialtaufe abhalten werden, steht noch in den Sternen. Ich habe eher den Eindruck Neptun könnte eine Alkoholpause nicht schaden, nach all den Schnäpschen, die die vor uns fahrenden Crews schon ihm zu Ehren ins Wasser kippten. Apropos Sterne. Diese bieten in den letzten Nächten ein wahres Spektakel, denn sie regnen in grosser Anzahl vom Himmel. Ich habe schon unzählige Wünsche gewünscht für alle meine Lieben und für mich selber. Und jetzt einen ganz besonderen für dich!

Zum Abendessen gab es eine Kürbis-Süsskartoffelsuppe und die restlichen Penne Cinque P. Ausserdem habe ich heute Morgen einen Aprikosenkuchen gebacken. (Mit Aprikosen aus der Büchse)