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Hoch hinaus

Was für ein Tag auf der Lille Venn. Am Morgen kämpfen wir uns von Squall zu Squall. Viel Wind, Welle und Regen. Da war die Freude gross als am Nachmittag endlich die Sonne scheint und wir im Strom ankommen sind, welcher uns nach Westen schiebt.

Jetzt ist es Zeit abzufallen in einen Vorwindkurs, den Parasailor zu setzen und dann nur noch in Richtung Marquesas davon zu rauschen. Dafür müssen die Genua eingerollt und das Grosssegel geborgen werden. Wie immer fahren wir in den Wind und fieren das Grossfall ( die Leine die das Grosssegel oben hält). Das Segel rutscht ein bisschen in die Tiefe. Dann geht nichts mehr. Ein Blick in den Mast offenbart rasch das Desaster. Der Mantel unseres nigelnagelneuen Dynema Grossfalls ist gerissen, hat sich zusammengeschnurpft und passt so nicht mehr durch die Rolle. So ein Scheiss!

Mein Gefluche hilft nichts. Ralph und meine Jungs sind wie immer lösungsorientiert und machen einen Plan. Vorerst muss Ralph hoch in den Mast. Das ist eine anspruchsvolle Sache auf hoher See. Doppelt gesichert und gut angezogen, damit er sich keine Prellungen holt, geht’s schon wieder in die Höhe. Ich kann euch sagen. Solche Sachen brauche ich überhaupt nicht. Ich finde das weder abenteuerlich noch sonst irgendwie bereichernd. Es kostet mich einfach einen Haufen Energie und gehört in die Kategorie: Sofort wieder vergessen.

In diesem Fall geht das nicht so gut, denn morgen geht die Aktion ja weiter,. Das Grossfall muss wieder eingezogen werden und Ralph erneut in den Mast hoch. Dieses Mal dann ganz nach oben. Für ihn alles Zitat „Pipifatz“. Wir haben ja Zeit morgen meint er, um den besten und ruhigsten Moment abzuwarten. Dass es mir gerade nicht so wohl ist, können meine Jungs zwar verstehen, einen realistischen Grund dafür erschliesst sich ihnen aber nicht. Nun gut dann muss ich eben alleine durch das tiefe Tal. Da hilft nur zünftig fluchen. So ein Scheiss!!!!

Wir setzen als i Pünktchen dann doch noch den Parasailor. Ist auch das einzige Segel das gerade zur Verfügung steht.

Zum Abendessen gab es heute Selbstbedienung. Schlafen nach dieser Aktion war wichtiger, damit alle auf der Wache wieder fit sind. Man weiss ja nicht was noch kommt.