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Welcher Tag ist heute? Diese Frage wird hier draussen mitten im Südpazifik zur metaphysischen Anfrage. Die Antwort ist simpel: Es gibt ihn nicht. Wir haben ihn verloren. Nicht verlegt, nicht vergessen, einfach verloren. Es war nicht zu vermeiden, denn wir sind über die Datumsgrenze gesegelt und da hiess es plötzlich: „herzlichen Glückwunsch, es ist schon morgen.“
Kein Frühstückskaffee, kein Sonnenaufgang, kein gemeinsames Mittagessen. Nur die nüchterne Ansage: Sie haben gerade den Sonntag verloren, wir danken für ihr Verständnis. Es fühlt sich an wie ein kosmischer Trick. Natürlich fragt man sich da: Wo ist dieser Tag geblieben?Hängt er irgendwo in den Wanten? Treibt er hinter uns auf dem Pazifik? Können wir später umkehren und ihn holen? Und was bedeutet das überhaupt? Sind wir jetzt 24 Stunden älter, ohne sie gelebt zu haben? Müssen wir diesen verlorenen Tag irgendwann nachholen? Am Ende gar beim Warten in der Migros Kassen Schlange?
Fragen über Fragen. Antworten Fehlanzeige!
Die Datumsgrenze ist eben kein Ort für Klarheit. Sie ist der Moment, in dem die Welt offiziell sagt: Zeit ist eine Vereinbarung. Und ihr habt sie gerade verpasst.
Tja, so ist es nun mal. Das einzige was mir ernsthafte Sorgen bereitet ist, dass ich mich all die letzten Jahre darum bemüht habe dem weisen Rat zu folgen: Carpe diem…
In diesem Sinne Tschüss bis gestern!
Ps: die Fotos sind sicherheitshalber von morgen!
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Kommentar von Ralf |
WUNDERBAR!
Kommentar von Mücke |
Das passt zu Umberto Eco´s " Die Insel des vorigen Tages "
Kommentar von Andreas |
Das Essen ist hoffentlich am nächsten tag noch geniessbar. Carpe diem: die biologische Uhr geht bei euch hoffentlich sehr viel langsamer als bei uns Landratten