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Wir passieren den 171. Längengrad West und haben somit die halbe Welt umsegelt! Eigentlich müssten wir heute mit Champagner anstossen und vor allem unsere Lille Venn feiern, die uns ohne grössere Querelen durch so manches Wetter gesegelt hat. Dies allerdings verschieben wir auf Fidschi, wenn wir wieder sicher vor Anker liegen.
Wir sind trotzdem etwas in Feierlaune und blicken dankbar und auch glücklich zurück auf all die Länder die wir gesehen, die interessanten Menschen aus aller Welt die wir getroffen haben, neue Kulturen in die wir eingetaucht sind, unvergessliche Naturschönheiten, unter und über dem Wasser, die uns begeistert haben. Und dies sind nur einige der kostbaren Erinnerungen die wir mit uns nehmen.
Auch Schwierigkeiten galt es zu überwinden. Eine solche Reise als Paar zu erleben bringt auch Herausforderungen, denen wir in der Enge unseres Schiffes nicht ausweichen können. Wir sind mit den Aufgaben gewachsen und finden in offenen Gesprächen immer wieder neue, manchmal unkonventionelle Lösungen, um immer wieder aufeinander zuzugehen.
Manchmal hat uns das Wetter, auf das wir so angewiesen sind durchgeschüttelt und die Kraft der Natur hat uns des Öfteren total beeindruckt.
Mich persönlich hat die bisherige Reise definitiv verändert. Mein Kopf und mein Herz sind weiter geworden. Manches kann ich heute besser verstehen oder annehmen als früher und selber zu erleben, dass es so viele verschiedene Wege gibt ein Menschenleben zu gestalten, hat mich offener und freier werden lassen. Ich kann heute besser sehen, was für mich wirklich wichtig ist und fühle mich unendlich beschenkt und bereichert.
Es gab auch belastende Erkenntnisse. Die Beschäftigung mit der Kolonialisierung und ihren Folgen in vielen Ländern die wir besucht haben zum Beispiel, hat uns manchmal arg zugesetzt. Die von Menschen verursachten Umweltschäden wurden uns öfter geradezu brutal vor Augen geführt und hinterliessen uns immer wieder hilflos. Ein paar Illusionen über das Paradies haben wir ebenso zurückgelassen, aber auch neue unerwartet hoffnungsvolle Bilder wieder eingesammelt.
Unsere Dankbarkeit über die Tatsache, dass wir zufälligerweise in einem sicheren, demokratischen und wohlhabenden Land wie der Schweiz geboren sind und dahin jederzeit zurückkehren dürfen, ist enorm gestiegen. Und gerade deshalb der Wunsch, dass die Ressourcen auf der Welt fairer verteilt werden und Bildung für alle Menschen zugänglich sein sollte. Denn dies, davon sind wir überzeugt, sind die Grundlagen für mehr Demokratie und Frieden. Dafür möchten wir uns in Zukunft in unserer kleinen Welt vermehrt engagieren.
Nun werden wir bald für einige Zeit in die Heimat reisen, um unsere Lieben endlich etwas länger zu geniessen. Darauf freuen wir uns ausserordentlich! Allerdings hält die andere Hälfte der Welt ja noch unendlich viele Schätze bereit, die es zu entdecken gibt.
Im Moment segeln wir sehr gemütlich unter Parasailor, mässigem Wellengang und Sonnenschein den Gewässern von Fiji entgegen. Heute Nacht passieren wir das Königreich Tonga. Gut möglich, dass dieses Miniland eines unserer nächsten Abenteuer werden wird.
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Kommentar von Moni |
Vielen Dank für diesen tiefsinnigen Blog - Reisen bildet und Reisen zu zweit verbindet.
Liebe Grüsse
Moni
Kommentar von Mücke |
Wie schön Du das zusammengefasst hast:)
Die Kraft und die Erkenntnis die ihr daraus gewinnt bleibt für das ganze Leben- es gibt nichts mehr was ihr werdet nicht bewältigen können.
Kommentar von Sybille |
Ein berührender Beitrag. Auch ich habe diese Reise durchlebt. (Dänemark - Fidschi)Seit Oktober letzten Jahres bin ich zurück: Mir hat Wald und Erde unter den Füßen gefehlt. In meinem Herzen liegen all die wunderschönen Erinnerungen, die guten wie die Herausfordernden. Keine möchte ich missen und dennoch möchte ich nicht mehr zurück aufs Boot. Grüßt mir die wunderschöne Fidschi Welt. Yasawa und die Familie von Nix werde ich immer bei mir haben. Ich wünsche euch gesundes, freudiges Weiterreisen. Sybille (purefun)
Antwort von Barbara Bader
Ja das mit dem Wald und der Erde kann ich sehr gut nachvollziehen. Und Blumen fehlen mir auch!
Kommentar von Hans Graber |
Sehr berührend. Vielen Dank für deinen Blog. Dass Du so offen deine Gedanken mit uns teilst und mitnimmst auf diese grosse Reise. Wie gehts dem Gekko ?
Ein grosses Herz auf die Lille Venn.
Hans