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Früh morgens um fünf machen wir uns auf den längeren Schlag nach Ua Pou. Ungefähr 75 Seemeilen liegen vor uns. Ziemlich viel Wind bläst uns um die Ohren und wir sind schnell unterwegs. Andrea von der Easy One berichtet, es fliesse zünftig Schwell in die Bucht im Nordwesten und so beschliessen wir an der Westküste ein ruhiges Plätzchen für die Nacht zu suchen. Unterwegs beissen mindestens fünf Fische an, aber nur einer wird später unseren Speiseplan bereichern. Die anderen machen sich frei und dürfen hoffentlich unversehrt weiter leben.
Ua Pou ist die kleine wilde Schönheit der Marquesas Inseln. Sie erhebt sich mit ihren markanten Basaltspitzen, die wie Türme über die Insel wachen, majestätisch aus dem Pazifik. In den traditionellen Dörfern von Ua Pou wird das reiche Erbe der polynesischen Kultur mit traditionellen Tänzen, kunstvollen Schnitzereien und herzlicher Gastfreundschaft lebendig gehalten.
Unser Zeitfenster ist klein und Fritz wünscht sich eine Wanderung zu den nadelartigen Gipfeln. Früh am Morgen fahren wir die paar Meilen hoch nach Hakahetau wo sich Andrea und Ingo von der Easy One und Anette von der Destiny der Wandergruppe anschliessen. Für mich beginnt mein erster Arbeitstag seit der Überfahrt und ich geniesse es ein paar Stunden alleine zu sein. Schon bald kommt die erfreuliche Nachricht von der Flora, dass sie gegen Abend zu uns dazu stossen und das muss natürlich gefeiert werden.
Gegen Abend kommt die Wandergruppe ziemlich geschafft zum Schiff zurück. Ralph meint lachend, dass es gar nichts für mich gewesen wäre. Man musste sich an Seilen hochziehen und links und rechts war Abgrund. Nur schon die Vorstellung davon liess mich erschaudern.
Ich koche Linsendahl und Reis für eine grosse fröhliche Gesellschaft, aber wie so oft gibt es noch ein kleines Zwischenspiel. Unsere Ankerkette wickelt sich um einen Stein und mit dem eintreffenden Hochwasser kommt so starken Zug auf die Leinen vom Hanepot, dass unsere Lille Venn nach vorne runter gezogen wird. Es ächzt und knarrt zum fürchten. Nach einigem Überlegen und nach einem Austausch mit Ingo und Ralf wird die viel zu straffe Leine durchgeschnitten, damit keine Schäden am Schiff entstehen. Zur Erklärung: Ein Hanepot ist ein System aus zwei Seilen, die an beiden Seiten des Bugs befestigt sind und sich in einem V vor dem Boot treffen. An diesem Punkt wird die Ankerkette oder das Ankerseil mit einer speziellen Klemme befestigt. Diese Technik verteilt die Zuglast der Ankerkette auf zwei Punkte am Boot, was die Belastung auf die Ankerwinsch und den Bugbeschlag verringert. Dies schützt das Boot und die Ausrüstung vor übermäßigem Verschleiß und möglichen Schäden.
Nach einer Stunde ist das Problem gelöst und die Party kann los gehen. Wir freuen uns wie immer wenn wir in illustrer Runde mit interessanten Menschen zusammen sein dürfen und an diesem Abend ganz besonders über das Wiedersehen mit Wiebke und Ralf, die wir 2021 in den Bahamas kennengelernt haben und immer in Kontakt geblieben sind. Nebst vielen lustigen und spannenden Geschichten war es auch ein guter Moment um uns an unsere gemeinsamen Segelfreunde Annemarie und Volker von der Escape zu erinnern und es war schön, weil die beiden unvergessen sind.
Für uns geht es am nächsten Morgen schon zeitig weiter und weil wir alle irgendwann in den Tuamotus sein werden sagen wir beschwingt und erfüllt von diesem herrlichen Tag. Auf Wiedersehen!
Ingo vergisst nie die schönen Momente festzuhalten!
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Kommentar von Mücke |
Weiterhin gutes Gelingen:)
Kommentar von Sepp und Louise Rügge |
Und wieder ein spannender Bericht mit tollen Fotos, Danke. Weiterhin gute Fahrt!
Kommentar von Catherine |
Da läuft immer was bei euch & so abwechslungsreich! Toll, wie du barbara dies so eindrücklich & unterhaltsam zugleich beschreiben kannst. Autorin fehlt dir also auch nicht mehr im repertoire...! Wenns dann mal wieder ruhiger werden sollte, du viiiiiiiel zeit & musse hast zum schreiben. Wird nie vorkommen!! Hihi, hebed en gäbige liebä tag & alles gueti uf euem wiitere wäg-fluss-fahrt? Uf em - läbeswäg!