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Very british Ankunft in Gibraltar
Um 5 Uhr morgens gings weiter in Richung Gibralter. Die kurze Pause in Puerto Sherry war nötig, allerdings war der Ort ziemlich strange. Die praktisch ausgestorbene Retortenferienstadt mit lediglich einem offenen Restaurant, wo uns die Fertigpizza auf Kartonteller serviert wurde, kam uns vor, wie eine verlassene Filmkulisse. Ganz egal, in unseren Köpfen war nur: Bald ist es geschafft, das Mittelmeer erreicht. Auf uns warten Sonne, Tapas, viele kurze Schläge bei Tageslicht, ruhige Buchten und Besuch von unseren Familien, auf den wir uns besonders freuen.
Nach wenigen Stunden erlöste uns ein herrlicher Rückenwind vom Motorengebrumm und wir setzten die Genua und rauschten mit 6 bis 7 Knoten durchs Wasser. In der Strasse vor Gibraltar war einiges los. Wir segelten nahe am Verkehrstrennungsgebiet und staunten über die riesigen Frachtschiffe. Das längste war 400 Meter lang, man stelle sich das einmal vor.
In der Nähe von Tarifa erreichte uns eine Pan Pan Meldung der Küstenwache, wegen der Sichtung eines Flüchtlingsbootes. Wir wurden aufgefordert Ausschau zu halten und Meldung zu machen, falls wir das Schiff sehen. Dieses Thema beschäftig uns. Unsere Gespräche darüber enden meistens in Hilflosigkeit und dem illusorischen Wunsch, dass es bald Wege geben möge, solche Dramen zu verhindern. Wir sahen kein Schiff mit mehreren Menschen drauf und waren erleichtert darüber.
Am späten Nachmittag erreichten wir Gibraltar. Schon von weitem sahen wir den berühmten Affenfelsen und es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, nach 1100 Seemeilen und einigen Abenteuern, im Mittelmeer angekommen zu sein.
Seit 2 Tagen geniessen wir das weihnachtlich blinkende britsiche Überseegebiet, gehen toll essen, schlafen lange und Ralph erkundet auf dem Velo die Umgebung. Ausserdem geniesst er die Lage unsers Hafenplatzes, direkt an der Start- und Landepiste des Flughafens. Langsam erholen sich Körper und Geist und wir nehmen uns Zeit, über all das Erlebte zu sprechen und freuen uns jedesmal aufs Neue, dass wir uns gerüstet fühlen, mit Lille Venn um die Welt zu segeln.
Zuerst aber gibt es noch viel zu tun. Die Listen mit Arbeiten, die zu erledigen und mit Anschaffungen, die getätigt werden müssen, damit unser Schiffli weltumsegelungstauglich und eine Oase der Gemütlichkeit wird, ist sehr, seeehr lang.