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Wir verabschieden uns von unseren Freunden Fritz und Esthi, die am 10. Juli die lange Heimreise zurück in die Schweiz antreten. Fritz war dreieinhalb Monate mit uns unterwegs und gehört, so kann man es wirklich sagen, zur Lille Venn Familie. Dass bei diesem Abenteuer seine Partnerin Esthi auch einige Wochen mit segeln konnte, war sicherlich das berühmte i Tüpfelchen. Fritz legendäre Sprüche wurden in den letzten Tagen immer weniger und nur noch jener mit der Wurst und dem Ende kam ihm locker über die Lippen. Ja, auch wir sind traurig und brauchen einen Moment um uns wieder einzukriegen. Dass Andrea und Ingo auf einen Sprung und ein Glas Wein vorbeikamen brachte uns auf andere Gedanken und der nächste Tag vollends zurück ins Hier und Jetzt.
Ingo und Andrea begleiten uns auf dem kurzen Weg in die Werft, was besonders mich total erleichtert, denn wir haben immer noch kein Ruder und müssen demnach mit dem Motor in die Travellift Einfahrt zirkeln. Alles klappt hervorragend und unser Schiffli wird sogleich mitsamt der Crew aus dem Wasser gehoben. Ganz egal ob als Zuschauerin oder als Fracht, es ist immer wieder ein Erlebnis auf welches ich gut und gerne verzichten könnte. Aber dieses Mal bin ich ganz tapfer und denke daran welch Glückspilze wir sind, denn vor genau 2 Jahren stand unsere Lille Venn nach dieser Prozedur im Yard von Carriacou, dem Ort an dem vor ein paar Tagen Hurricane Beryl eine unfassbare Zerstörung hinterlassen hat. Die Bilder von dem Ort an dem wir so lange waren und so viele schöne Tage erlebt haben, sind unerträglich. An dieser Stelle verlinke ich gerne das Video von Judy und Steve von „Sailing fair Isle“. Es zeigt einfühlsam, und ohne Sensationslust, was in Carriacou gerade los ist: https://youtu.be/GT-oFVtFNSo?si=m5hFAdIRHhA2entK
Unser Mitgefühl gehört all den Menschen die auf dieser kleinen Insel leben und allen SeglerInnen, die Teil dieser Gemeinschaft sind und ganz besonders all jenen für die der Traum einer Weltreise an dieser Stelle zu Ende ging.
Carriacou im Juli 2022
Für uns öffnet sich indessen ein neues Kapitel, nämlich „repair and care for Lille Venn“. Nach wenigen Stunden sehen wir erleichtert, dass keine Schäden zu Tage kommen, die wir nicht schon kannten. Es bleibt bei dem kaputten Ruder und den beschädigten Kielen. Alles ist reparabel und in wenigen Wochen wird unsere Reise weitergehen. Bis es soweit ist braucht es etwas Geduld und starke Nerven. Genauer gesagt Ralph braucht einen ganzen Haufen davon, während ich mich vornehm im Hintergrund halte. Ich würde schliesslich nur im Weg rumstehen. Da wir nicht auf der Werft wohnen können, haben wir ein kleinen Appartement gemietet und dass dieses die Benutzung eines grossen Swimmingpools beinhaltet, also da kann ich ja auch nichts dafür nicht wahr?
Ralph ist derweilen beim Schiff, macht alles was geht selber, denn nach einer knappen Woche war erst einmal EIN Arbeiter zu sehen. Der hat zwar seine Sache gut gemacht, nur wenn er nicht wiederkommt hilft das wenig. Inzwischen kennen wir dieses Spiel schon in und auswendig und nach zwei Runden nett und freundlich braucht es auch dieses Mal wieder Druck und klare Worte. Das macht gar keine Freude, ist aber leider notwendig, ansonsten stehen wir nächstes Jahr immer noch auf dem Trockenen.
Die Reparaturliste ist nicht gerade kurz: Beide Kiele werden zerlegt und neu aufgebaut. Das Ruder muss neu gebaut und wieder eingesetzt werden und das Fundament wird ebenfalls neu gemacht. Ebenso wird das obere Ruderlager wieder eingepasst. Nach dem Einbau des Ruders muss die hydraulische Ansteuerung wieder eingebaut werden und zu guter Letzt werden alle Schadstellen neu grundiert und mit Coppercoat angestrichen.
Es wird alles gut werden und abends verwöhne ich Ralph mit köstlichen Fertiggerichten aus der Mikrowelle und feinem aus der Patisserie. Und zwischendurch hilft nur noch tanzen!
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Kommentar von Hans Graber |
Das klingt ja viel versprechend. Ich wünsche euch viel Geduld und Talent beim erlernen der Tänze. Alles Gute und seid behütet.
Antwort von Barbara Bader
Danke Dir Hans. Talent wäre gut. Aber bitte kein Tatoo am Füdli!!
Kommentar von Andrea |
Wir wünschen Euch rasches und gutes Gelingen, gespickt mit Geduld und Ausdauer und den Genuss aus der Situation das Beste zu machen!
Antwort von Barbara Bader
Danke Andrea, wir freuen uns auf morgen Abend. Apropos Genuss. Heifa in Tahiti und wir sind zufällig hier. Die Sonnenseite!
Kommentar von Rügge Louise und Sepp |
Ihr Lieben wir wünschen euch viel Glück gutes baldiges Gelingen, und das schafft ihr wir drücken euch unsere vier Daumen . Und trotzdem wünschen wir euch einen „schönen „ Aufenthalt!
Antwort von Barbara Bader
Vielen herzlichen Dank für die guten Wünsche. Bald ist es geschafft und unsere Lille Venn darf zurück in ihr Element. Es ist höchste Zeit!